Die Expert:innenjury hat entschieden: Die Shortlist des CDR-Awards 2023 steht fest!

Wir sind vom breiten Themenspektrum der eingereichten Projekte, aber auch von der Vielfalt der dahinterstehenden Unternehmen und Organisationen sehr beeindruckt. Von großen etablierten Konzernen, mittelständischen Unternehmen und Start-Ups bis hin zu gemeinnützigen Organisationen und Bildungseinrichtungen gab es spannende Beiträge: darunter Projekte für mehr Umweltschutz, Digitalkompetenz oder Transparenz. 

Das zeigt, dass Corporate Digital Responsibility – in seiner Vielschichtigkeit – bereits für viele Unternehmen ein Thema mit hohem Stellenwert ist und in Praxisprojekten umgesetzt wird.  

Alle Projekte wurden von der Jury sorgfältig evaluiert, bevor es eine Auswahl auf die Shortlist geschafft hat. Dabei standen stets die Projekte an sich im Vordergrund – nicht das einreichende Unternehmen. Wichtige Kriterien für die Bewertung waren beispielsweise die Relevanz des Projekts für die Zielgruppe (Verbraucher:innen, Mitarbeitende etc.), die Verankerung des Projekts in der Organisation sowie eine bereits belegte oder realistisch absehbare Wirksamkeit der Maßnahmen.

Die nachfolgende Liste zeigt die Nominierten in alphabetischer Reihenfolge. Damit ist keine Bewertung oder Rangordnung verbunden.

Die Nominierten:  

Auch im Gesundheitswesen kommt die Digitalisierung zunehmend an. Die BARMER befindet sich in einer doppelten Transformation. Wir optimieren unseren Service und die Versorgung mithilfe von neuen digitalen Services und müssen zugleich unsere Mitarbeitenden auf die Reise der Digitalisierung mitnehmen. Das gelingt nur, wenn Mitarbeitende die Digitalisierung verstehen und in die Entwicklung von Services und Lösungen eingebunden werden. Um die Digitalkompetenz unternehmensweit zu erhöhen, haben wir in einer internen Kundenreise mit Mitarbeitenden eine digitale Lernwelt entwickelt – das DigiTal. Es fördert auf unterhaltsame Art und Weise das Wissen rund um die digitalen Tools der täglichen Arbeit, die digitalen Services der BARMER und erläutert Fachbegriffe rund um Digitalisierung. A und O bei der Entwicklung war, dass es sich in die alltäglichen Arbeitsroutinen der Mitarbeitenden einfügt. So stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeitenden gut für die Zukunft gerüstet sind.

Ziel des Präventionsprogramms DURCHBLICKT! ist die Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern.

Längst ist die Digitalisierung im Gesundheitsbereich angekommen. Mit ihr sind die Anforderungen an die Nutzenden digitaler Medien gestiegen, insb. bei Kindern und Jugendlichen. Sie sind mit digitalen Informationen unterschiedlichster Verlässlichkeit zur Gesundheit konfrontiert. Um hier sicher und gesundheitskompetent navigieren zu können, ist digitale Gesundheitskompetenz gefragt. Dies ist die Fähigkeit digitale Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und auf die eigene Gesundheit anzuwenden.

DURCHBLICKT! vermittelt diese Fähigkeit, indem es zum Lehrstoff wird: Lehrkräfte finden auf dem Web-Portal durch-blickt.de Fortbildungen und Unterrichtsmaterialien, Schülerinnen und Schülern erhalten interaktive, altersgerechte Informationen, Eltern können sich in Webinaren mit Fachexpertinnen und -experten austauschen.

Menschenzentrierte, KI-basierte Softwarelösungen werden eingesetzt, um Entscheidungen durch maschinelle Unterstützung effizienter und standardisierbar zu machen. Damit geht die ethische Verantwortung zu großen Teilen auf die Hersteller dieser Softwareanwendungen über. Denn die zugrunde liegenden, programmierten Entscheidungsmuster sind für die Anwendenden häufig nicht offensichtlich und werden umso weniger hinterfragt. Als Hersteller algorithmenbasierter Matchingsoftware nimmt CHEMISTREE datenethische Verantwortung in beispielloser Weise wahr und macht sie zum zentralen Aspekt des eigenen Geschäftsmodells. Formuliert wird dieser Anspruch als CHEMISTREE Codex. Er setzt sich zusammen aus Transparenz, Verzerrungssensibilität und Selbstbestimmung. Diese durchziehen als Handlungsmaxime sämtliche Wertschöpfungsstufen, von der strategischen bis zur operativen Ebene. CHEMISTREE will damit Positivbeispiel und Referenz für ‘gute‘, ethisch verantwortungsvolle KI-Lösungen sein.

Community-Arbeit basiert darauf, Menschen zum Diskurs, zum Sich-Einbringen und zur Co-Creation einzuladen. Aus dieser Einladung entsteht die Energie, verantwortungsvolle Digitalisierung mitgestalten zu wollen, die in regulären, top-down getriebenen Konzernprojekten oft nicht entsteht.

Die Human-centered Technology Community soll über eine offene Einladung an Mitarbeitende und Führungskräfte der Deutschen Telekom eine breite Bewegung von Menschen unterstützen, die sich im Unternehmen dafür einsetzt,

  1. noch stärker ethische Überzeugungen zur Grundlage für geschäftliche Entscheidungen zu machen und
  2. bei der Entwicklung von Technologie-Produkten & Services alle menschlichen Stakeholder im Blick zu haben, Nutzen für Menschen ins Zentrum rücken und Schaden zu vermeiden.

Wir entwickeln gemeinsam ein humanistisches Wertesystem für die digitale Welt und wollen so zu einer Bewusstseinsveränderung bei den Menschen beitragen

Durch unsere Grassroots-Community, den Digital Sustainability Hub (DSH), schaffen wir einen transparenten Umgang in Bezug auf Verantwortung im digitalen Kontext. Wir wissen, dass diese Transformation kein rein inhaltliches Thema ist, sondern getrieben wird von internem Cultural Change und Transformations-Bereitschaft. Mit dem DSH fördern wir ein Bewusstsein bei Mitarbeitenden und Stakeholdern für corporate social & digital responsibility über die gesamte B2B2C-Kette, angefangen bei unserer eigenen Wertschöpfungskette. Ziel des DSH-Teams ist die Schaffung eines verantwortungsvollen und nachhaltigen digitalen Ökosystems. Unser Engagement soll andere inspirieren, Digitalisierung nicht getrennt von Verantwortung zu betrachten – sowohl Mitarbeitende als auch langjährige Kund:innen und Partner. Die Transformation schreitet für viele Unternehmen langsam voran. Wir sind treue Partner beim Mitnehmen, Beraten und Aktivieren für die Zukunft. Gerade weil wir Transformation auch bei uns erleben.

Schüler:innen der Klassen 5 bis 13 übersetzen Unterrichtsinhalte in kreative Videos. Dabei erwerben sie persönliche, soziale und methodische Zukunftskompetenzen. Die Methode wird auch an Berufsschulen, Universitäten und in Unternehmen eingesetzt, um Wissenstransfer und -vernetzung zu unterstützen. Wir schaffen ein eigenverantwortliches Lernerlebnis durch digitales Storytelling.

DigitalSchoolStory unterstützt so den kreativen Erwerb von Zukunftskompetenzen mit agilen Methoden. Creator:innen begeistern und begleiten dabei als Pat:innen den Prozess. Lernende werden reflektierte Nutzer:innen digitaler Kanäle, deren Mechanismen sie verstehen.

Der WWF setzt sich mit vielen Projekten gegen das Müllproblem in den Weltmeeren ein. Allerdings sind die meisten Spender*innen 50+. Um die Spenderbasis zu verjüngen, wurde die Idee von Operation #OceanDetox geboren: Das erste Metaverse für den guten Zweck.

Ziel des Start-ups ELECTREEFY ist es, digitales Marketing ressourcenschonender und umweltbewusster zu gestalten – es soll ein neues Bewusstsein für die Auswirkungen von digitalen Marketingmaßnahmen entstehen.

ELECTREEFY ermöglicht die Berechnung des Stromverbrauchs, der durch Websites, Onlineshops, Landingpages & Co. entsteht und trifft damit im ersten Schritt den Kern des digitalen Marketings vieler Unternehmen. Ziel des Teams ist es, das Klimabewusstsein von Selbstständigen, Gewerbetreibenden, Shopbetreibenden und Unternehmen in Deutschland zu stärken und die Verantwortlichen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.

Über eine eigens programmierte Plattform wird der Stromverbrauch in kWh berechnet und anschließend in Gramm CO2 umgerechnet. Die daraus resultierende Klimabelastung wird dann durch die Teilnahme an deutschen Waldschutzprojekten ausgeglichen. Dabei können entweder Bäume gepflanzt oder sehr alte Waldbestände geschützt werden.

Die Vergangenheit der Energie war fossil. Die Zukunft ist saubere, erneuerbare Energie aus Solar und Wind. Millionen Familien produzieren mit Solaranlagen und Wärmepumpen auch selbst Strom und Wärme – und nutzen den Strom vom Dach auch als Treibstoff für ihr Elektroauto, dank einer eigenen Ladestation, der sogenannten Wallbox. Wir werden damit zum „Prosumer“, also zum Produzenten (Producer) und Konsumenten (Consumer) von Energie in einem. Der Schlüssel zu einem verlässlichen Energiesystem auf Basis fluktuierender erneuerbarer Energien ist dabei die intelligente Steuerung von Speichern, Wallboxen und Wärmepumpen. Der „Prosumer“ verwandelt sich zum „Flexsumer“ von Energie: intelligent, vernetzt und flexibel. Das ist das Ziel des Enpal Energiemanagers.

everwave ist ein Start-up, das sich zum Ziel gesetzt hat, Flüsse und Meere zu säubern. Hierfür setzt das Unternehmen auf Clean-up-Technologien, mit denen Plastik und Müll bereits in Flüssen abgefangen wird, bevor er ins Meer gelangt. Neben dem Müll sammeln sie zusätzlich wertvolle Daten, zusammen mit dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI): Mithilfe von Kameras und Sensoren an Müllsammelbooten und Drohnen werden Bild- und Videomaterial von Plastikmüll aufgenommen und durch KI ausgewertet. Dadurch werden Informationen über Art, Menge und Zusammensetzung des Plastikmülls gewonnen, die lokale Regierungen, Behörden oder Umweltprojekte dabei unterstützen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und den Eintrag von Müll in die Umwelt so früh wie möglich zu verhindern. Im Projekt PlasticObs+ arbeiten die beiden Partner außerdem an der künstlich intelligenten Detektion von Müll aus der Luft, um so Einsatzorte für everwaves Clean-up-Technologien zu identifizieren.

Mit „fit4future“ ist eine Produkt- und Servicewelt geschaffen, die es Unternehmen ermöglicht Mitarbeiter:innen digital fit zu machen. Auf Basis des Europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen (DigComp EU) und des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) wurden für Österreich (1) über 30 Evaluierungstools entwickelt, die digitale Kompetenzen über Selbsteinschätzungs-Tools und Wissens-Tools evaluieren, (2) eine Methode entwickelt, die erlaubt Schulungsformate dem DigComp in den Kompetenzbereichen, Einzelkompetenzen und Kompetenzstufen zuzuordnen und damit auch Ausbildungsinstitutionen eine Orientierung für Formatentwicklungen zu geben und (3) eine Zertifikatsprüfung entwickelt, die digitales Wissen psychometrisch validiert und reliable auf aktuellem Stand nachweisen kann sowie (4) mehrere Software-as-a-Service Lösungen entwickelt, die von  Unternehmen und Mitarbeiter:innen im Kontext der digitalen Kompetenzen eingesetzt werden können.

Ziel ist es, Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren zu ermöglichen, sich in einem sicheren Surfraum zu orientieren, um wichtige Fähigkeiten wie Recherche-, Informations- und Medienkompetenz erwerben zu können. Darüber hinaus engagiert sich der Verein mit seiner Suchmaschine für einen positiven Jugendmedienschutz, indem er Kindern eine vertrauensvolle Anlaufstelle im Internet bietet und gute Inhalte für Kinder sichtbar macht, um das Vertrauen in das Medium Internet zu stärken.

Als pharmazeutisches Unternehmen, das seine eigene digitale Transformation durchläuft und sich dabei voll und ganz der Unternehmensverantwortung verschreibt, hat Grünenthal ein CDR Framework implementiert. Dieses soll sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die ethischen Werte und Prinzipien des Unternehmens in ihren digitalen Aktivitäten umsetzen und leben. Das Rahmenwerk des Frameworks besteht aus einer Digital Ethics Charta, einer Governance-Struktur sowie Schulungen und Anleitungen für die häufigsten und relevantesten digitalen Aktivitäten.

Es wurde eine (funktionsübergreifende) ‚Digital Ethics Community‘ in Form von verschiedenen Arbeitsgruppen geschaffen, die sich auf drei operative Hauptsäulen konzentriert: Digital Outreach (digitaler Kontakt mit der Außenwelt, bspw. mit Patient:innen und Ärzt:innen), Data Analytics sowie Kommunikation & Trainings. Darüber hinaus gibt es ein Digital Ethics Steering Committee, das strategischen Input liefert und für Konsultationen zur Verfügung steht.

Merck’s Analytics Center of Excellence (ACE) operiert innerhalb des Life-Science-Sektors als Datenanalytik-Organisation. Ziel der Einheit ist die Aufarbeitung und Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Daten sowie die Entwicklung Daten- und KI-gestützter Entscheidungsprozesse. Derzeit sind etwa 1.000 Projekte in Entwicklung. Merck setzt hohe ethische Standards für den Umgang mit Daten und Algorithmen – u.a. wurde ein Digitalethik-Kodex (CoDE) als global gültiges Rahmenwerk hierfür etabliert. Aber die große Anzahl der Projekte innerhalb ACE macht eine individuelle Analyse aller Projekte auf ethische Risiken unmöglich. MDEC („Merck Digital Ethics Check“) ist ein in die Projektmanagement-Prozesse von ACE integrierter Analysemechanismus, der automatisiert und basierend auf existierenden Projektcharakteristika ethische Risiken kalkuliert und mögliche Maßnahmen zu deren Behebung vorschlägt.

Das Ziel der SAP basierten Software Check Your Value Chain ist es, eine umfassende und automatisierte End-to-End-Lösung für die Analyse und Überwachung der zahlreichen Risiken von Geschäftspartnern bereitzustellen unter Einhaltung der Sorgfaltspflichten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Dies ist eine Antwort auf die Herausforderungen der manuellen Überprüfung der intransparenten, n-stufigen Lieferketten und der fehlenden Informationen über den Grad der Einhaltung der rechtlichen Anforderungen und das bis jetzt noch nicht vorhandene übergreifende System zur Aggregation und Bewertung von Daten entlang der Lieferketten.

CYVC verbindet viele verschiedene Datenquellen und stellt sowohl eine einheitliche Datenqualität sicher als auch eine revisionssichere Erfüllung der umfassenden Anforderungen hinsichtlich der Dokumentations- und Berichtspflichten, als einzige LkSG-Software am Markt.